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Wie weit ist es zum nächsten 9.11.?

Den heutigen Tag begeht Deutschland in Erinnerung an eine der dunkelsten Stunden der deutschen Geschichte, der verharmlosend sog. „Reichskristallnacht“ oder treffender „Reichsprogromnacht“. Aber sind wir wirklich „1000 Jahre“ von den damaligen Zeiten entfernt? Ist dies alles wirklich, wie Frau Steinbach schreibt, „heute unvorstellbar“? Entwickelt sich nicht bereits ein neuer, bislang noch unterschwelliger Rassismus? Ich fürchte, es bedarf „nur“ einer Eskalation von sich derzeit schon abzeichnenden Entwicklungen, um den latent schon immer in Deutschland vorhandenen Geist der Ewig-gestrigen an die Oberfläche zu befördern. Denken wir uns, um nur zwei Beispiele zu bemühen,

–        dass die (verständliche und nachvollziehbare) Wirtschaftsflucht aus Bulgarien, Ungarn und Rumänien ausufert und mehrere 100.000 Flüchtlinge pro Jahr, legal, also nach gültigem EU-Recht wohlgemerkt, in Deutschland eintreffen;

–        die Bürgerkriegs-Auseinandersetzungen in der sog. MENA-Zone (Mittlere Osten und Nordafrika) eskalieren und auch von dort mehrere 100.000 Flüchtlinge pro Jahr zunächst in den südlichen EU-Staaten eintreffen und diese in ihrer Not sie nach dem „Norden“ durchreisen lassen.

Was meinen Sie, was hier in „diesem unserem Lande“ abginge? Die AfD wäre bei der nächsten Wahl noch unser kleinstes Problem … Rechtpopulistische Parteien würden sprießen und Stimmen fangen, Übergriffe nähmen explosionsartig zu, die weitere Ghettoisierung wäre eine unausweichliche Folge. Rostock-Lichtenhagen würde nicht nur einmal wiederholt, mit wahrscheinlich noch gravierenderen Folgen als seinerzeit. Die Stimmung gärt bereits …

Wir müssen heute, hier und JETZT anfangen, uns mit Lösungen dieser Probleme zu beschäftigen. Und – um mich nicht falsch zu verstehen – diese können nicht darin bestehen, dass wir die EU-Außengrenzen dicht machen, Schiffe absaufen lassen oder an die Küsten der Ausgangsländer zurück eskortieren! Und ebenso wenig darin, dass wir die Zureisemöglichkeiten im Rahmen der EU wieder einschränken. Sondern darin, dass wir diese Menschen aufnehmen und integrieren und den positiven Aspekt dieser Zuwanderung für uns alle nutzen. DAFÜR müssen wir heute Geld in die Hand nehmen, auch wenn es jetzt unpopulär ist, nicht für Geschenke an die Klientel der GroKo-Verhandlungspartner. Jeder hier und heute investierter Euro rechnet sich zehnfach und mehr!

Das Schreiben ist eine Antwort auf einen Beitrag in der SZ vom 8.11.2013: http://www.sueddeutsche.de/kultur/gedenken-an-den-november-als-unser-leben-zerbrach-1.1813183

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